Willkommen beim WEHAM-Projekt

Hintergründe

Durch gesellschaftliche Transformationen zur Nachhaltigkeit steigen die Erwartungen an die Wälder in Deutschland erheblich, verlässlich Holz und andere Ökosystemdienstleistungen bereitzustellen. Wäldern wird zudem eine wichtige Rolle beigemessen, Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre aufzunehmen und so zur Abmilderung des Klimawandels beizutragen. Gleichzeitig wird die Waldentwicklung in Deutschland jedoch zunehmend von den Auswirkungen eben dieses Klimawandels beeinflusst. Langfristig verringerte Niederschläge und kurzfristige Extremereignisse wie Dürre, Insektenbefall, Sturm oder Feuer beeinflussen die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Wälder.

Zum Erhalt und der Förderung der unterschiedlichen Ökosystemdienstleistungen des Waldes erfolgt auch eine Anpassung der Bewirtschaftung. Neben dem mittelfristigen Waldumbau mit klimastabilen Baumartenmischungen wird aus naturschutzfachlichen Gründen angestrebt die Nutzung auf einem beachtlichen Anteil der Waldflächen in Deutschland auszusetzen.

WEHAM – Modellierung des Holzaufkommens

Um die Waldentwicklung deutschlandweit quantifizieren zu können und damit Waldpolitik und -management zu unterstützen wird das Programm WEHAM (WaldEntwickungs- und HolzAufkommensModellierung) seit ca. 20 Jahren entwickelt.

WEHAM ist an die Daten der Bundeswaldinventur angepasst und wird unter anderem genutzt diese fortzuschreiben. So lassen sich Prognosen zur Entwicklung des Waldes in der Zukunft unter dem Einfluss verschiedener Waldbewirtschaftungsszenarien abschätzen. Neben aktuellen und zukünftigen Holz- und Kohlenstoffvorräten in Wäldern lassen sich mit WEHAM unter anderem auch Nährstoffentzüge durch Holzernte abschätzen oder naturschutzfachliche Fragestellungen unterstützen.

WEHAM 2.0 – Ein Modell für die Zukunft?

Aktuell ist WEHAM noch nicht fähig, die klimawandelbedingten Änderungen in Waldwachstum und –bewirtschaftung zu simulieren. So fehlt insbesondere ein Modul für (klimabedingte) Mortalität, sowie die Möglichkeit den Waldumbau mit klimastabilen Baumartenmischungen zu berücksichtigen. Die Prognosen von WEHAM sind daher nur eingeschränkt belastbar bzw. die potentiellen Fehler der Prognosen unbekannt.

Ob und wie diese Aspekte in WEHAM berücksichtigt werden können wird aktuell in dem Projekt WEHAM 2.0 in Zusammenarbeit zwischen der FVA Baden-Württemberg (Abteilung Biometrie und Informatik) und der Universität Freiburg (Professur für Waldwachstum und Dendroökologie) in Form einer Pilot- und Machbarkeitsstudie untersucht. Das Projekt zielt auf eine mittel bis langfristige Weiterentwicklung von WEHAM für den bundesdeutschen Einsatz ab.

Für die Abbildung der zwei Arbeitsschwerpunkte a) klimabedingte Mortalität und b) Baumartenwechsel wird Unterstützung, z.B. in Form von gezielten Informationen zu Modellen, Daten oder bei der Validierung benötigt. Wenn Sie dazu Interesse haben bzw. sich gern beteiligen möchten, finden sie hier mehr Informationen: